SG Kirchhain e.V. – Ein Traditionsverein vor dem AUS

Eigentlich sollte im Januar bei den Bohlekeglern der SG Kirchhain gefeiert werden. Genau vor 20 Jahren erbauten sie sich mit viel Einsatz und Partnern ihre moderne 4-Bahn Kegelsportanlage in der Torgauer Straße.

Mit der Insolvenz des Hotels Gerberstadt vor fast 10 Jahren stand der Verein erneut vor einem Neuanfang. Alle Anschlussmedien mussten neu verlegt werden. Alle Kosten, alle Reparaturen und Betriebskosten trug ab da der Verein allein. Alles war nur durch viel ehrenamtliche Arbeit zu realisieren.

In dieser Zeit wütenden Vandalen im Hotel und Umfeld und verwandelten das Hotel in eine Abbruchruine. Schrottsammler hackten sogar die letzten Leitungen aus den Wänden.

So war der Verein eigentlich froh, dass ein neuer Eigentümer aus Berlin das Grundstück erwarb. Doch plötzlich sah sich der Verein mit ungerechtfertigten Mietforderung in Größenordnungen konfrontiert, die wohl jeden Verein der Stadt in die Knie zwingen würden. Gesprächsangebote des Vereins werden mit gerichtlichen Mahnungen kommentiert. Jetzt wird dem Verein sogar der Zustand des ehemaligen Hotels sowie die wilde Müllablagerung auf dem Grundstück zur Last gelegt. Das Gelände ist aus sicherungstechnischen Gründen jetzt umzäunt worden (durchaus nachvollziehbar). Gleichzeitig wird den Keglern der Zugang zur Kegelbahn verwehrt. Unter diesen Umständen ist kein geregelter Sportbetrieb machbar. Leid tut es uns auch um die vielen Kinder und Jugendlichen des Vereins, die in den letzten Jahren sogar Deutscher Meister wurden und Einladungen zur Nationalmannschaft erhielten und somit Kirchhain als Sportstadt landesbekannt gemacht haben.

Der Verein weiß noch nicht wie das Ganze weitergeht, aber eines ist jetzt schon klar: Eine Zukunft in der Kegelhalle in der Torgauer Straße, wird es unter diesen Bedingungen nicht geben. Somit wird wieder ein Traditionsverein nach fast 70 Jahren seine Kegelkugeln bald einpacken können.

i.A. des Vorstandes L. Anspach