777. Turnier in Königs Wusterhausen 2011

Einer etwas neuen Art der Herausforderung und des Wettkampfes stellten sich die zwei Kirchhainer Bohlekegler Christian Anspach und Steffen Manigk in Königs-Wusterhausen. Beide nahmen erstmals am mittlerweile 16. 777 Kugel-Turnier teil und nicht nur die Tatsache 777 Kugeln absolvieren zu müssen, sondern auch die ungewöhnliche Wettkampfzeit mit Start um 1 Uhr nachts, waren für die Kirchhainer Neuland.

Der Spielmodus sah vor, dass jeder der beiden Spieler im Wechsel jeweils zwei Mal 180 Würfe spielt und letztlich einer des Teams die restlichen fehlenden 57 Würfe zur enormen 777er-Distanz vollendet. So weit zu den Regularien, nun zum sportlichen Teil.

Steffen Manigk spielte an und hatte bei den ersten Kugeln zunächst noch etwas Probleme mit der Bahn zurechtzukommen, ehe er zunehmend zu seinem Spiel fand. Nachdem er auch die etwas schwierigeren Bahnen 5 und 6 schadlos überstand, lag er wieder gut im Rennen, zumal er anschließend auch auf den Bahnen 1-3 nochmals punkten konnte. Mit 46 Plushölzern (Kegeln über 7er-Schnitt) beendete er seinen ersten Lauf, war aber aufgrund der hohen Anzahl an Fünfen etwas unzufrieden.

Christian Anspach machte dies in seinem Durchgang in der Folge besser, da er etwas kontrollierter spielte und so einen konstanteren Schub fand. Nach 2 Bahnen standen schon +24 zu Buche, auf den Bahnen 5 und 6 kamen nochmals +14 hinzu. Leider ließ er dann zum Ende des ersten Durchgangs etwas nach und es schlichen sich einige Fehler ein, wahrscheinlich auch, weil Bahn 1 und 2 mit etwas mehr Druck zu spielen waren. Dennoch erzielte er gute 57 Plus und mit nun insgesamt 103 Plushölzern lag man in der Runde der 6 Teams vorn und auch in der Gesamtwertung sehr gut.

In seinem zweiten Durchgang trumpfte Steffen Manigk dann groß auf und brachte die beiden Kirchhainer in eine sehr gute Position. Vor allem auf den ersten 3 Bahnen spielte er sehr konzentriert und hatte nach diesen bereits 47 Plus gesammelt. Im gesamten Durchgang war kaum eine Schwäche auszumachen, lediglich Bahn 6 (3-) verhinderte ein noch besseres Ergebnis. Mit insgesamt starken 73 Plus erreichte er sogar das Niveau einiger Bundesligakegler.

Ebenfalls hochmotiviert ging nun Christian Anspach zu Werke, da die Kirchhainer ihre Chance sahen, sich vorerst unter den besten Teams zu platzieren. Nach schwächerem Start spielte auch er großartig, sammelte dann wieder viele Plushölzer und lag voll auf Kurs. Nach den Bahnen 1-5 hatte er mit zwischenzeitlichen 58 Plus auch schon das Ergebnis seines ersten Laufes überboten, aber auf Bahn 6 wollte ihm nicht mehr viel gelingen. Besonders an dem Rechtsaufsatz biss er sich die Zähne aus und spielte total in Rage eine 6 nach der anderen. So fiel er auf +54 im Durchgang zurück, insgesamt lagen die Kirchhainer mit +230 auf dem 3. Rang.

Da Christian nun noch warm und im Trott war, sollte er auch die letzten 57 Würfe absolvieren. Zu allem Übel musste er wieder auf dem Rechtsaufsatz der Bahn 6 starten. Hier gelang ihm dieses Mal immerhin der 7er-Schnitt und dies konnte ihn etwas beruhigen. Folglich fand er zu seinem lockeren, konzentrierten Spiel zurück und steuerte zum hervorragenden Gesamtergebnis von 246 Plushölzern noch einmal +16 bei.

Nun lagen die Kirchhainer auf dem zwischenzeitlichen 3. Rang, aber der Durchgang der Topfavoriten und Bundesligaspieler sollte ja noch folgen. Tatsächlich wurde Kegelsport vom Feinsten geboten und schnell war absehbar, dass mindestens 2 Paare noch vorbeiziehen würden. Aber um den 5. Platz bahnte sich mit zunehmender Wurfzahl mehr und mehr ein Herzschlagfinale an.

Martin Matthes und Peter Kowal von der SG Union Oberschöneweide waren den Kirchhainern immer näher gekommen, während die übrigen 3 Paare keine Chance mehr hatten vorbeizuziehen. Peter Kowal spielte sich zwischenzeitlich in einen Rausch und hatte bei seinen abschließenden 57 Würfen die Möglichkeit, die Kirchhainer mit +21 auf Platz 6 zu verweisen. Aber zum Glück für die Kirchhainer zeigte auch er nun Nerven und ihm unterliefen einige Fehler, sodass die Sportfreunde aus der 2. Bundesliga die Marke der Kirchhainer mit +244 schließlich knapp verfehlten.

Indes gelang es Daniel Neumann und dem neuen deutschen Juniorenmeister André Krause von der SG Berlin sich mit +332 an die Spitze des Feldes zu setzen und so den Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen, indem sie das Fehrbelliner Duo Dirk Sperling und Sebastian Krause (+329) auf Platz 2 verwiesen.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Kirchhainer zu Recht stolz auf ihre gezeigte Leistung sein dürfen, auch weil sie das bestplatzierte reine „Nicht-Bundesliga-Paar“ stellten und demzufolge auch Platz 5. unter dem starken Starterfeld als ein fantastischer Erfolg zu werten ist.

Daneben konnte der Boxkampf von W. Klitschko und David Haye auf einer Beamerleinwand verfolgt werden, sowie auch sehr gut für das leibliche Wohl gesorgt war. Die Organisation war perfekt und so verlief das Turnier reibungslos. Somit kann man der MPSV95 Königs-Wusterhausen als Veranstalter nur ein Lob ausgesprechen.

Pressewart S. Manigk